Heute sprechen wir über eine Superkraft, die wirklich jeder in sich trägt
– das Selbstvertrauen.
Besonders als Eltern, Lehrer oder Coaches haben wir die einmalige Gelegenheit, jungen Menschen dabei zu helfen, diese Kraft zu entdecken und zu nutzen.
Denn Selbstvertrauen ist der Schlüssel, um Ängste zu überwinden, Herausforderungen zu meistern und das eigene Potential voll auszuschöpfen.
Stell dir vor, ein Kind steht am Fuß eines Berges, schaut hinauf zum Gipfel und denkt: „Das schaffe ich nie.“ Doch mit jedem kleinen Schritt, den es unternimmt, mit jeder Unterstützung, die es von dir erhält, wächst sein Glauben an sich selbst. Und plötzlich – ist der Gipfel gar nicht mehr so unerreichbar.
Ich möchte Dir eine Geschichte erzählen.
Es ist die Geschichte von Max, dem Jungen, der lernte, sein Selbstvertrauen wie eine Superkraft zu entfesseln.Max saß auf seinem Bett und starrte auf das Plakat an seiner Wand. Es war ein Bild eines berühmten Basketballspielers, mitten im Sprung, den Ball fest im Blick. Max bewunderte ihn nicht nur wegen seiner Fähigkeiten auf dem Feld, sondern auch wegen seines unglaublichen Selbstvertrauens. „Wie macht er das nur?“, dachte Max oft.Max liebte Basketball, aber im Gegensatz zu seinem Idol fühlte er sich auf dem Feld oft unsicher und gehemmt. Es gab ein wichtiges Spiel der Schulmannschaft gegen ihre Rivalen, und Max war nervös. Er fürchtete, Fehler zu machen und sein Team im Stich zu lassen.Eines Tages nach dem Training sprach Max' Coach ihn an. „Max, du hast das Potenzial, aber du hältst dich selbst zurück. Glaub an dich. Selbstvertrauen ist wie eine Muskulatur, die du trainieren kannst. Und ich werde dir zeigen, wie.“
In den folgenden Wochen arbeitete Max nicht nur an seinen Basketballfähigkeiten, sondern auch an seinem Selbstvertrauen. Der Coach gab ihm kleine Herausforderungen – zunächst im Training, um seine Grenzen zu testen und zu erweitern. „Sei mutig. Mach Fehler. Lerne daraus. Aber vor allem: Glaub an dich“, waren die Worte des Coachs, die Max immer begleiteten.Der Tag des großen Spiels kam. Max fühlte sich anders als sonst – immer noch aufgeregt, aber mit einem neuen Gefühl der Entschlossenheit. Als er auf das Feld ging, nahm er sich einen Moment, um tief durchzuatmen und sich an die Worte seines Coachs zu erinnern.Das Spiel war hart und umkämpft. In den letzten Minuten stand es unentschieden. Max hatte den Ball. Die Rufe der Menge verschwanden in der Ferne, als er auf den Korb zusteuerte. In diesem Augenblick erinnerte er sich an das Bild an seiner Wand, nahm all seinen Mut zusammen und warf. Der Ball flog in einem perfekten Bogen und landete im Netz. Sieg.
Nach dem Spiel war Max umringt von seinen Teamkameraden, die ihn umjubelten und feierten. Aber für Max bedeutete dieser Moment noch mehr. Es war der Tag, an dem er lernte, dass sein Selbstvertrauen tatsächlich seine größte Superkraft war.Diese Geschichte zeigt uns, wie wichtig es ist, nicht nur an unseren Fähigkeiten, sondern auch an unserem Selbstvertrauen zu arbeiten. Max hat gelernt, dass Vertrauen in sich selbst nicht magisch erscheint - es ist etwas, das durch Mut, Übung und die Unterstützung der Menschen um uns herum geformt und gestärkt wird.
Jetzt, wo wir die unglaubliche Wirkung verstanden haben, die Selbstvertrauen auf die Entwicklung junger Menschen haben kann, stellt sich natürlich die Frage:
Wie können wir als Eltern, Lehrer und Coaches gezielt dazu beitragen, dieses Selbstvertrauen zu stärken?
Wir alle möchten, dass die Kinder und Jugendlichen in unserem Leben sicher und mutig ihre Träume verfolgen können. Aber wie genau machen wir das? Wie können wir ihnen den Glauben an sich selbst mit auf den Weg geben, der sie durch alle Höhen und Tiefen trägt?
In den nächsten Minuten werde ich dir einige konkrete, umsetzbare Strategien und Techniken an die Hand geben, die dich dabei unterstützen, genau das zu tun. Es sind bewährten Methoden, die helfen, das Fundament eines starken Selbstvertrauens bei deinen Kindern zu legen.
1. Erkenne und feiere kleine Erfolge:
In unserer Gesellschaft, und besonders im Schulsystem, werden wir oft darauf trainiert, Fehler zu suchen und auszumerzen. Während das Korrigieren von Fehlern zweifellos wichtig für das Lernen und die Verbesserung ist, hat diese ständige Fokussierung darauf leider auch eine Kehrseite: Wir verlernen, unsere Erfolge zu sehen und zu feiern. Tatsächlich werden Erfolge - vor allem die kleinen - oft übersehen, als selbstverständlich betrachtet oder als nicht „groß genug“ bewertet, um Beachtung zu finden.Doch genau hier liegt eine wichtige Chance für dich als Elternteil, Lehrer oder Coach, eine entscheidende Veränderung vorzunehmen. Indem du die kleinen Erfolge erkennst und feierst, schaffst du es, das Selbstvertrauen bei Kindern und Jugendlichen zu stärken. So lernen sie, ihre eigenen Fortschritte zu sehen, zu wertschätzen und Motivation aus ihnen zu ziehen.
Du könntest den Tipp zum Beispiel folgendermaßen umsetzen:
Stell dir vor, dein Kind arbeitet mühsam an seinen Mathehausaufgaben und löst schließlich eine Aufgabe, mit der es schon eine Weile gekämpft hat. Vielleicht scheint das im großen Bild der schulischen Leistungen „klein“. Aber stopp – genau hier liegt der Moment für Anerkennung. Ein einfaches „Ich bin stolz auf dich, dass du dran geblieben bist und das Problem gelöst hast“ kann Wunder wirken. Es zeigt dem Kind, dass sein Einsatz gesehen und wertgeschätzt wird.Fördere auch dein Kind oder deinen Schüler, sich selbst kleine Ziele zu setzen und zu feiern, wenn es sie erreicht. Selbst etwas scheinbar Einfaches wie „Heute habe ich 20 Minuten lang ohne Ablenkung gelernt“ ist ein Erfolg. Diese Selbstanerkennung ist ein mächtiges Werkzeug zur Stärkung des Selbstvertrauens.Warum das so wichtig ist?Diese Praxis des Erkennens und Feierns kleiner Erfolge wirkt wie ein Gegenmittel zur "Fehlerfindungs-Kultur". Sie ermutigt Kinder und Jugendliche, eine positive Sicht auf ihre Anstrengungen und Fortschritte zu entwickeln. Anstatt sich von Rückschlägen entmutigen zu lassen, lernen sie, Stolz und Motivation aus dem zu ziehen, was sie erreicht haben. Dies fördert nicht nur ein gesundes Selbstvertrauen, sondern auch die Liebe zum Lernen und die Bereitschaft, sich Herausforderungen zu stellen.Die Botschaft, die ich dir mitgeben möchte, ist einfach und kraftvoll: Jeder Erfolg, egal wie klein, ist es wert, erkannt und gefeiert zu werden. Diese Haltung kann eine tiefgreifende Wirkung auf die Entwicklung des Selbstvertrauens haben. Durch diese positive Bestärkung hilfst du den jungen Menschen in deinem Umfeld, sich als fähig und kompetent zu sehen, bereit, die Welt mit Vertrauen und Mut zu entdecken.
Starte heute damit, und du wirst überrascht sein, wie sehr sich die Einstellung und das Selbstvertrauen deines Kindes oder Schülers zum Besseren wenden können.
Tipp 2. Lehre Dein Kind, Fehler als Lernchance zu sehen:
In unserer Gesellschaft und insbesondere durch unser Schulsystem werden wir oft dazu erzogen, Fehler als etwas Negatives, als eine Schwäche zu betrachten. Jeder Fehler heißt weniger Punkte in der Klausur und eine schlechtere Note auf dem Zeugnis. Ich kenne es noch aus meiner Schulzeit – und Du vielleicht auch: Je mehr Fehler ein Schüler macht, um so größer der Spott der Mitschüler, um so schlechter die Laune des Lehrers, um so schlechter die Note und bei einigen auch die Stimmung zu Hause. Diese Sichtweise kann dazu führen, dass Kinder (und auch Erwachsene) Angst davor haben, Fehler zu machen, was sie wiederum daran hindert, Risiken einzugehen und Neues zu lernen. Diese Angst kann ein großes Hindernis für das Selbstvertrauen und das persönliche Wachstum sein.Du als Elternteil, Lehrer oder Coach hast die einzigartige Möglichkeit, diese Perspektive zu ändern und eine Kultur der Offenheit und des Lernens aus Fehlern zu fördern. Indem du deinem Kind zeigst, dass Fehler natürliche, wertvolle Teile des Lernprozesses sind, hilfst du ihm, Resilienz und ein starkes Selbstvertrauen aufzubauen.
Verändere den Blickwinkel auf den Fehler:
Stell dir eine Situation vor, in der dein Kind bei einem Mathetest nicht das gewünschte Ergebnis erzielt. Die natürliche Reaktion könnte Enttäuschung oder Frustration sein. Aber hier liegt eine Gelegenheit versteckt. Anstatt den Fokus auf das „Versagen“ zu legen, nutze dieses Ergebnis als Ausgangspunkt für ein konstruktives Gespräch. „Was glaubst du, können wir aus dieser Erfahrung lernen?“, könntest du fragen. Gemeinsam könntet ihr durchgehen, welche Fragen Schwierigkeiten bereitet haben und warum. Vielleicht entdeckt ihr dabei gemeinsam neue Lernstrategien oder Wissenslücken, die ihr schließen könnt.
Fehler sind ein wichtiger Teil des Wachstumsprozesses:
Wichtig ist es, zu betonen, dass jeder erfolgreiche Mensch auf seinem Weg unzählige Fehler gemacht hat. Erzähle deinem Kind von berühmten Persönlichkeiten, die durch ihre Fehlschläge gelernt und schließlich Großes erreicht haben.
Thomas Edison sagte einmal über seine Versuche, die Glühbirne zu erfinden:
„Ich bin nicht gescheitert. Ich habe nur 10.000 Wege gefunden, wie es nicht funktioniert.“ Dies zeigt wunderbar, dass Fehler wertvolle Lektionen sind, die uns dem Erfolg näherbringen.
Mache es zur Gewohnheit, offen über Fehler – sowohl deine eigenen als auch die deines Kindes – und die daraus gezogenen Lehren zu sprechen. Lobe die Bereitschaft, etwas Neues zu versuchen, selbst wenn es nicht sofort erfolgreich ist. Dies lehrt dein Kind, dass es in Ordnung ist, unvollkommen zu sein und dass wahres Lernen und Wachstum über Fehler und deren Reflektion geschehen.Indem du deinem Kind beibringst, Fehler als natürliche und wertvolle Teile des Lernens zu sehen, ermöglichst du ihm, eine gesündere Einstellung zum Scheitern und zum Lernen zu entwickeln. Du lehrst es, Herausforderungen mit Offenheit und Neugier anzunehmen, anstatt aus Angst vor Misserfolg zurückzuschrecken. Dieser Ansatz wird nicht nur das Selbstvertrauen deines Kindes stärken, sondern es auch auf ein Leben voller Lernen, Wachstum und persönlicher Entfaltung vorbereiten.
Denke daran, echtes Wachstum beginnt oft mit einem Fehler. Lass uns dieses Wissen nutzen, um eine Generation mutiger, resilienter und selbstbewusster junger Menschen beim wachsen zu unterstützen.
Jedes Kind trägt diesen Funken von Selbstvertrauen in sich.
Als Elternteil, Lehrer oder Coach ist es unsere Aufgabe, diesen Funken zu nähren, bis er zu einer Flamme wird, die sie durch dunkle Zeiten trägt und ihnen hilft, ihre Träume zu verwirklichen.
Selbstvertrauen ist eine Superkraft – und du hast die Möglichkeit, sie in den jungen Menschen zu entfachen, die dir am Herzen liegen.
Danke, dass du heute Zeit mit mir verbracht hast. Ich freue mich, wenn ich dir einen neuen Blickwinkel eröffnet habe, wie du als Elternteil, Lehrer oder Coach die jungen Menschen in deinem Leben unterstützen kannst. Es ist eine wunderbare, wenn auch manchmal herausfordernde Aufgabe, eine Generation heranzuziehen, die bereit ist, sich den Unwägbarkeiten des Lebens zu stellen, aus Fehlern zu lernen und dabei das Selbstvertrauen zu stärken.
Ich möchte dich ermutigen, die Prinzipien, die wir heute besprochen haben, in deinem Alltag anzuwenden. Mögest du eine Kultur der Offenheit, Neugier und des gegenseitigen Lernens in deiner Familie, deiner Klasse oder deinem Team fördern. Und denke daran: Jeder Fehler, den du oder die Kinder machen, ist ein Schritt auf dem Weg zu größerem Verständnis und Wachstum. Lass uns gemeinsam eine Umgebung schaffen, in der Fehler nicht als Endpunkte gesehen werden, sondern als Sprungbretter zu neuem Wissen und neuen Fähigkeiten. Wo jeder Misserfolg nicht das Ende eines Traums bedeutet, sondern den Anfang eines neuen Verständnisses. Wo Selbstvertrauen nicht als Geschenk geboren wird, sondern durch die unzähligen kleinen Akte des Mutes, die wir jeden Tag zeigen.
Du hast die Fähigkeit, Leben zu formen, Träume zu stärken und eine Generation zu inspirieren, die mutig genug ist, Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen. Zusammen können wir den Samen für eine Zukunft pflanzen, die reicher an Weisheit, Resilienz und Selbstvertrauen ist.
Danke, dass Du die Superkraft des Selbstvertrauens in den Kindern und Jugendlichen um dich herum entfesselst.
Deine Dania
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