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Dania Reetz

Kinder gegen die Stürme des Lebens stark machen



In unserer heutigen Folge widmen wir uns einem Thema, das jede Menge Power in sich birgt: S.A.M. – Nein, das ist nicht der Name einer neuen Indie-Band, sondern unser Akronym für Selbstständigkeit, Abgrenzung und Mut.

Drei Schlüsselworte, die entscheidend dafür sind, wie unsere Kinder sich in der Welt behaupten. Wir schauen uns heute an, wie wir sie dabei unterstützen können, ihre eigene Stimme zu finden und auch mal Nein zu sagen, wenn es darauf ankommt. Also, mach es dir bequem, vielleicht mit einer Tasse Tee oder Kaffee in der Hand, und lass uns gemeinsam in dieses wichtige Thema eintauchen. Ready? Dann legen wir los!


Stellen wir uns vor, wir tauchen in die Welt von Emma und Noah ein, zwei Kinder, die auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein könnten, aber beide vor ähnlichen Herausforderungen stehen.


Emma, zehn Jahre alt, ist das, was man ein „Stadtkind“ nennt. Sie lebt in einem bunten Treiben, umgeben von Hektik und ständigem Lärm. Zu Hause wartet ein Berg Hausaufgaben, und die Erwartungen ihrer Eltern sind hoch. In der Schule fühlt sie sich unter Druck gesetzt, in alles die Beste zu sein – sei es in Mathe, im Sport oder beim Flötenunterricht. Soziale Medien fluten sie mit Bildern von perfekten Leben, und die Nachrichten, die sie manchmal aufschnappt, malen ein düsteres Bild der Welt. Emma fühlt sich überwältigt, aber sie traut sich nicht, darüber zu sprechen. Sie möchte niemanden enttäuschen und schluckt ihre Gefühle hinunter, was sie immer öfter traurig und allein fühlen lässt.


Noah, ebenfalls zehn, wächst auf dem Land auf, umgeben von Natur und Freiheit. Doch diese Freiheit kommt mit ihren eigenen Herausforderungen. In der Schule wird er gehänselt, weil er anders ist – er interessiert sich mehr für Bücher als für Fußball. Zu Hause gibt es wenig Verständnis für seine Leidenschaften; seine Familie sieht die Welt praktisch und hat wenig Sinn für die Träumereien eines Jungen, der in den Sternen seine Freunde sucht. Noah fühlt sich missverstanden und isoliert, unfähig, seine wahre Persönlichkeit zu zeigen oder für seine Interessen einzustehen.


Beide Kinder, Emma und Noah, stehen vor dem Problem der Abgrenzung – nicht nur physisch, sondern vor allem emotional. Sie kämpfen damit, ihre eigene Identität in einer Welt zu behaupten, die ständig versucht, sie zu formen und zu definieren. Wie können sie lernen, für sich selbst einzustehen, ihre eigenen Grenzen zu setzen und mutig den eigenen Weg zu gehen, auch wenn dieser nicht immer den Erwartungen entspricht?


Dies ist das Dilemma, mit dem viele Kinder heute konfrontiert sind. Eine Welt, die gleichzeitig grenzenlos und begrenzend ist, voller Möglichkeiten, aber auch voller Erwartungen. Wie können wir als Eltern, Lehrer und Coaches sie dabei unterstützen, ihren eigenen Weg zu finden, zu sich selbst zu stehen und die Kraft von S.A.M. – Selbstständigkeit, Abgrenzung, Mut – in ihrem Leben zu entfalten?


Nun, nachdem wir einen tieferen Einblick in die Herausforderungen bekommen haben, mit denen Emma und Noah konfrontiert sind, ist es an der Zeit, Licht ins Dunkel zu bringen. Es gibt eine Brücke, die von dem schwierigen Jetzt zu einem hoffnungsvollen Morgen führt, und diese Brücke ist gebaut aus den starken Pfeilern der Selbstständigkeit, Abgrenzung und des Mutes – kurz gesagt, unserem S.A.M. Konzept.


S -  Selbstständigkeit fördern

Die Förderung der Selbstständigkeit beginnt mit dem Schaffen von Gelegenheiten, bei denen Kinder eigene Entscheidungen treffen können. Das kann im kleinen Rahmen geschehen, wie bei der Auswahl ihrer Kleidung oder der Entscheidung, welche Hausaufgabe sie zuerst erledigen möchten. Wichtig ist, dass sie spüren, ihre Meinung zählt und hat Gewicht. Ein weiterer Aspekt ist das Anleiten zur Selbstversorgung und zur Übernahme von Verantwortung für persönliche Projekte oder Haushaltsaufgaben. Dadurch lernen Kinder, Initiativen zu ergreifen und stolz auf ihre Leistungen zu sein. Selbstständigkeit wird auch gefördert, indem man Kindern zutraut, Probleme selbst zu lösen, und sie ermutigt, Lösungswege zu finden, anstatt sofort einzugreifen.


A - Abgrenzung lehren

Abgrenzung ist eine Fähigkeit, die Kinder schützt und ihnen hilft, ihre Identität zu wahren. Es beginnt damit, Kindern beizubringen, ihre eigenen Gefühle zu erkennen und zu verstehen. Sie müssen lernen, dass es okay ist, „Nein“ zu sagen, wenn sie sich mit einer Situation unwohl fühlen, und dass ihre Grenzen respektiert werden sollten. Das Erlernen der Abgrenzung beinhaltet auch das Verstehen, dass es Grenzen in Beziehungen gibt und dass diese respektiert werden müssen, um gesunde Beziehungen zu fördern. Kinder, die lernen, sich abzugrenzen, entwickeln ein stärkeres Selbstbild und sind weniger anfällig für Gruppenzwang oder negative Einflüsse von außen.


M - Mut aufbauen

Mut ist die Kraft, die es Kindern ermöglicht, trotz Angst oder Unsicherheit zu handeln. Diesen Mut zu entwickeln, bedeutet, Kinder zu ermutigen, neue Dinge auszuprobieren und sie dafür zu loben, dass sie es versucht haben, unabhängig vom Ergebnis. Mut baut man auch auf, indem man eine sichere Umgebung schafft, in der Kinder sich ausdrücken und Fehler machen können, ohne Angst vor Urteilen oder Ablehnung zu haben. Ein wichtiger Aspekt beim Aufbau von Mut ist das Vorbildsein: Kinder lernen viel durch Nachahmung, daher ist es wichtig, selbst Mut zu zeigen – sei es bei der Bewältigung eigener Ängste oder beim Einstehen für das, was richtig ist.


Durch all diese Maßnahmen helfen wir unseren Kindern, ein starkes inneres Fundament zu bauen, auf dem sie wachsen und gedeihen können.

Indem wir uns auf diese Schlüsselbereiche konzentrieren, geben wir unseren Kindern das Rüstzeug, das sie brauchen, um selbstbewusst durchs Leben zu gehen. Es ist eine fortwährende Reise, auf der wir sie begleiten, ihre Erfolge feiern und sie durch Herausforderungen stützen. Dadurch entwickeln sie die innere Stärke, die sie benötigen, um sich in der Welt zurechtzufinden und ihre Träume zu verfolgen.


Die Reise, dein Kind durch die Entwicklung von Selbstständigkeit, Abgrenzung und Mut zu stärken, ist eine der lohnendsten Aufgaben, die wir als Eltern, Lehrer und Coaches haben können. Es ist eine Reise, die Geduld, Liebe und das unerschütterliche Engagement erfordert, unsere Kinder auf die vielen Stürme vorzubereiten, denen sie im Leben begegnen werden.


Wir unterstützen eine Generation von jungen Menschen, die stark, selbstbewusst und bereit sind, ihre Träume zu verfolgen.


Indem wir unsere Kinder lehren, für sich selbst einzustehen, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und mutig ihren Weg zu gehen, bereiten wir sie nicht nur auf die Herausforderungen der Gegenwart vor, sondern auch auf eine Zukunft, die sie selbst gestalten können. Es ist eine Investition in ihre Resilienz, in ihr Wohlbefinden und in ihre Fähigkeit, sich in einer sich ständig verändernden Welt zurechtzufinden.


Denn am Ende des Tages ist das größte Geschenk, das wir unseren Kindern machen können, nicht ein Leben ohne Herausforderungen, sondern die Fähigkeit, diesen Herausforderungen mit Stärke, Selbstvertrauen und Mut zu begegnen.


Danke, dass Du heute in dieser Folge dabei warst. Bis zum nächsten Mal!

Deine Dania

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